Deutsche Volksfront 1932-1939 - Zwischen Berlin, Paris, Prag und Moskau
Berlin, Akademie Verlag, 2004; ISBN 3-05-004031-9, 358 pp.
Ausgehend von den Konstellationen in der Reichspräsidenten-Wahlkampagne 1932 wird die Entwicklung strategischer und taktischer Überlegungen in der Emigration unter der Frage: "Was setzen wir dem deutschen Faschismus entgegen?" untersucht. Die Asylpolitik in West- und Mitteleuropa, die Politik der Komintern und die Haltung der Sozialistischen Arbeiter-Internationale werden in den Konsequenzen dargestellt, die sie für die Versuche der Emigranten hatten, Organisationen und Institutionen humanitärer, politischer und kultureller Art weiterzuführen bzw. neu zu gründen. Die Initiative zu den Gesprächen zur Einigung der gesamtdeutschen Emigration ging – anders als gängig behauptet – von sozialdemokratischer Seite und nicht von der KPD aus. Diese Verhandlungen werden vor dem Hintergrund der Niederlage der "Volksfront" gegen die Rückgliederung des Saargebiets an Hitlerdeutschland und in den Kontext der Einigung der französischen Linken zum Front populaire und der konfliktreichen Vorbereitung des VII. Kongresses der Komintern gestellt. Die KPD-Resolution von Ende Januar 1935 wird neu bewertet.
Sozialdemokraten und bürgerliche Demokraten drängten in den Verhandlungen auf eindeutige Fixierung demokratischer Werte in einem gemeinsamen Programm und brachten die KPD-Vertreter auf der Lutetia-Konferenz vom 2. Februar 1936 dazu, einer Programmkommission und einer gemeinsamen "Kundgebung an das deutsche Volk" zuzustimmen.
Der Annäherungsprozeß zwischen Sozialdemokraten und Kommunisten begann 1935/36 in Paris relativ unabhängig von den "Zentralen" in Prag und Moskau.
Band 2: Geschichte des Ausschusses zur Vorbereitung einer deutschen Volksfront
Band 3: Dokumente, Chronik und Verzeichnisse